Winter-Kälte oder Stratifikation: Die innere Uhr der Samen weiß, ob es schon Winter war.
Park-Gemälder der Künstlerin Gabriele Burgmann wird Logo des Kulturvereins. (Bild: Gabriele Burgmann)
Die innere Uhr der Samen sagt diesen Wundern der Natur, ob es schon Winter war. Ihr natürliches „Thermometer“ registriert den winterlichen Kälteschock und gibt den triebhaften Marschbefehl zum neuen Wachstum erst in der Wärme der Frühlings-Sonne. Alle Samen von Pflanzen, Sträuchern und Bäumen durchlaufen nach ihrer Reifung an der Mutterpflanze die Dormanz der Samenruhe. Sie muss überwunden werden, bevor ihre Keimung erfolgen kann. Viele Samenarten benötigen zudem eine Kälteperiode, bevor ihre natürliche Keimruhe überwunden ist. Dadurch wird die Keimung von Samen in der ungünstigen Zeit, vor dem Einbruch des Winters, verhindert. Eine natürliche Keimung wird erreicht, wenn die Früchte in der freien Natur im Laub überwintert haben. Gibt es diese natürlichen Bedingungen (zum Beispiel in Ländern ohne kalte Winter) nicht, können die Samen einer künstlichen Stratifikation unterzogen werden. Die Samen werden dann in einer gepufferten Unterlage einer Kältebehandlung unterzogen. Sodann werden die Samen in das Puffer von Substrat-Gemischen aus Erde und Sand gesetzt. Sie stabilisieren den Bezug von Wasser, Sauerstoff, Licht und Wärme und reduzieren in der Feuchtigkeit den Befall mit Mikroorganismen und die Gefahr der Frucht-Fäule.